Geschichte der Steenhof Suites

Unser kleines Hotel im Stadtzentrum von Leiden liegt in zwei angrenzenden denkmalgeschützten Grachtenhäusern an der Gracht ‚t Steenschuur. Dieser ehemalige Festungsgraben bildet die Fortsetzung der Rapenburg-Gracht, die bereits im 13. Jahrhundert ausgehoben wurde. Als die Stadt Leyden weiter wuchs, lagen die Grachten schließlich innerhalb der Stadtmauern und verloren ihre Funktion als Festungsgraben. An den Grachten wurden stattliche Villen errichtet, in denen sich wohlhabende Bürger niederließen. Zu diesen Häusern zählen auch die Gebäude, in denen sich das Boutique-Hotel Steenhof Suites befindet. Die Häuser Steenschuur Nr. 11 und Nr. 13 beherrschen die Szenerie und erzählen die bewegte Geschichte einer reichen Vergangenheit. Der Umbau der Baudenkmäler zu dem kleinen Boutique-Hotel erfolgte in den Jahren 2015 und 2018/2019. Ein auf Denkmalschutz spezialisiertes Bauunternehmen hat die Renovierung von Steenhof Suites unter Berücksichtigung der bauhistorischen Aspekte, der Wünsche der heutigen Hotelgäste und mit großer Liebe zum Beruf durchgeführt.

’t Bruggehoofd

Das Gebäude Steenschuur Nr. 11 mit seinem charakteristischen Treppengiebel und den schmucken roten Fensterläden erhielt im Laufe des 20. Jahrhunderts den Namen ‚t Bruggehoofd ‒ ein Verweis auf die einzigartige Lage am Kopf der Grünen Brücke über die Gracht. Die Geschichte des Bauwerks reicht bis ins späte Mittelalter zurück. Nach bauarchäologischen Untersuchungen stammt der Kern des Vorderhauses dieses Baudenkmals aus der Zeit von 1460 bis 1466. Das Vorderhaus war damals noch aus Holz gefertigt. Eine Untersuchung des Holzes im Dachstuhl des Hinterhauses hingegen ergab, dass dieser Bereich bereits zwischen 1488 und 1500 gebaut wurde.
Soweit bekannt, wurde das Gebäude über die Jahrhunderte kontinuierlich als Wohnhaus genutzt. Im Laufe der Zeit wurden sowohl das Vorderhaus als auch das Hinterhaus mehrfach umgebaut und erweitert. Historische Elemente im Inneren sind die Eichentreppe, die Vertäfelung, die Balkendecken, die Holzböden und die verschiedenen Kamine; diese finden sich unter anderem in der Royal Suite, wo ein mehr als 500 Jahre alter Kamin steht. Einzigartig ist, dass das Gebäude auch eine spätgotische Nische mit einem Waschbecken in einer der Wände hat, eine sogenannte Piscina. Ein solches Waschbecken findet man hauptsächlich in Kirchen, etwa für das Reinigungsritual vor einer Messe. Die Piscina weist auf private Andachten hin: der Glaube wurde auch zu Hause gepflegt. Der mittelalterliche Keller unter dem Gebäude wurde erst im 21. Jahrhundert wiederentdeckt und wird heute als Weinkeller genutzt. Der Eingang zu diesem Weinkeller befindet sich im Herrenzimmer, in Charly’s Lounge.

Steenschuur Nr. 13

Die Baugeschichte dieses Gebäudes verweist auf nicht weniger als sieben verschiedene Bauphasen, wobei die ersten Bauaktivitäten auf dem Grundstück bereits um 1500 stattfanden. Es sind einige historische Elemente aus verschiedenen Jahrhunderten erhalten geblieben, die für das Gebäude von großem historischem Wert sind. Zuerst ist der wunderschöne Treppengiebel des Vorderhauses aus dem frühen 17. Jahrhundert zu nennen. Später wurden Renovierungen durchgeführt, doch der Fassadenkern ist etwa 400 Jahre alt. Diese Fassade mit den roten Ziegel- und Sandsteinelementen weist alle Merkmale des niederländischen Renaissancestils auf.
Auch im Innenbereich ist die Geschichte sehr präsent, und zwar aus sämtlichen Bauepochen. Vor allem die Stuckdecken, Vertäfelungen und diverse Kamine sind hier zu nennen. Ein schönes Detail ist die Toilette im Innenhof; sie stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit einem Marmorboden, den charakteristischen Witjes, regionalen Wandfliesen an der Wand und einer schönen Toilettenschüssel aus blauer Töpferware. Weiterhin erwähnenswert ist eine Reihe von Eichentüren aus dem 17. Jahrhundert, die jedoch im Laufe der Zeit alle an anderen Durchgängen eingehängt wurden. In der Van der Werf Suite wurde der Eingang zum Bad wegen einer solchen historischen Tür abgesenkt. Hier verneigen wir uns damit quasi vor der Vergangenheit …

Schießpulverkatastrophe von Leiden

Bei den historischen Informationen über die Geschichte unseres Hotels darf die Leidener Schießpulverkatastrophe im Jahr 1807 nicht fehlen. Während der französischen Besatzung, als König Louis Napoleon Bonaparte hier das Zepter in der Hand hatte, fuhr ein Schiff mit fast 18.000 Kilogramm Schießpulver von Haarlem nach Delft. Mitten auf ´t Steenschuur explodierte die Ladung aus unerklärlichen Gründen. Dies führte zu einer riesigen Katastrophe mit vielen Opfern (151 Tote und über 2.000 Verletzte). Mehr als 200 Häuser wurden zerstört bzw. unbewohnbar, und die Schäden an Fenstern und Dächern reichten bis weit in die Stadt Leiden hinein sowie in die nähere Umgebung. Drucke aus dieser Zeit zeigen eine enorme Verwüstung. Wie durch ein Wunder blieben die Gebäude von Steenhof Suites (Steenschuur Nr. 11 und 13) nahezu unbeschädigt. Mit großer Wahrscheinlichkeit hat die Lodewijkskirche einige der Gebäude an der ’t Steenschuur geschützt.

Leidens Ontzet (Befreiung)

Jedes Jahr am 3. Oktober findet in Leiden anlässlich der Befreiung der Stadt von den Spaniern im Jahr 1574 zur Zeit des Achtzigjährigen Krieges eine ausgelassene Gedenkfeier statt. Und dazu gehören Möhreneintopf, Hering und Weißbrot. Leidens Ontzet ist eines der großen Volksfeste in den Niederlanden. Die Gedenkfeier zu Ehren dieses historischen Ereignisses wird von Generation zu Generation weitergegeben und ist seit Juni 2019 Teil des Immateriellen Kulturerbes der Niederlande. Auf der Website 3 october Vereeniging finden Sie ausführliche historische Informationen. Der Van der Werffpark, gegenüber von Steenhof Suites und eine der Suiten von Steenhof ist nach Pieter Adriaanszoon van der Werff benannt, dem heldenhaften Bürgermeister zur Zeit der Belagerung von Leiden. In der Mitte des Parks befindet sich eine Statue des Bürgermeisters van der Werff.

Frühe Bekanntheit

Auf unser exklusives kleines Hotel mit seiner besonderen Atmosphäre und Geschichte sind wir sehr stolz. Aus diesem Grund hat Steenhof Suites eine spezielle Seite auf Wikipedia eingerichtet. Dort sind u. a. die vollständigen Informationen zur Vergangenheit von ‚t Bruggehoofd nachzulesen. Wir finden es bemerkenswert, dass unsere Gebäude bereits auf den alten Grundrissen des historischen Leidener Stadtkerns, wie zum Beispiel einer Karte aus dem 17. Jahrhundert, verzeichnet sind. Folglich waren wir also auch damals schon bekannt…